Lange Zeit kannte sie keiner und nun stehen die winzigen Körnchen in jedem herkömmlichen Supermarkt. Chia-Samen sind momentan schwer angesagt und landen unter anderem in hippen Müsli-Mischungen oder trendigen Brotsorten. Die Körner sollen gesünder und fitter machen und werden mit bis zu 40 Euro pro Kilo als Superfood verkauft. Doch halten sie wirklich was die Werbung verspricht?

Was ist Chia eigentlich?

Chia ist eine Pflanze aus der Gattung der Salbeipflanzen, die ursprünglich aus Mexiko und Guatemala stammt. Der Überlieferung nach standen die kleinen essbaren grauen oder schwarzen Körner bereits bei den Mayas und Azteken auf dem Speiseplan. Ähnlich wie Amaranth und Quiona gehört Chia zu den Pseudogetreiden. Es besitzt wenig Eigenbackfähigkeit, weshalb es in Backwaren nur als ergänzende Zutat verwendet wird. Es besitzt eine sehr gute Quellfähigkeit und bildet in Verbindung mit Wasser eine geleeartige Masse.

Welche Inhaltsstoffe stecken drin?

Tatsächlich stecken in Chia-Samen eine Menge wertvoller Nährstoffe. Allen voran seinen die essentiellen Fettsäuren Omega-3 und Omega-6 erwähnt. Bei einem Fettgehalt von bis zu 40 Prozent bieten sie hier eine gute Quelle. Bemerkenswert ist auch der hohe Proteingehalt. Im Vergleich zu anderen Getreidesorten liegt Chia mit 20 Prozent Eiweiß deutlich höher. Bemerkenswert ist auch der hohe Ballaststoffanteil von rund 35 Prozent. Sie sind zudem reich an Vitaminen (Vitamin A und C) und Mineralien (Magnesium, Phosphor, Kalzium).

Welche positive Wirkung kann ich erwarten?

Grundsätzlich sind Chia-Samen für die Ernährung als günstig einzustufen. Wobei hinsichtlich der Wirkung auch immer die Dosis eine Rolle spielt. In Studien konnte der Verzehr von 35 Gramm Chia pro Tag den Blutdruck signifikant senken. Für Menschen , die wenig fettreichen Seefisch essen oder sich vegan ernähren können sie eine Bereicherung für den Speiseplan sein. Besonders als gute Quelle für die Zufuhr von Omega-3-Fettsäuren.

Wie verzehre ich Chia?

Die Verwendung von Chia-Samen ist vielfältig. Aufgrund des neutralen Geschmacks passen sie genauso in Müsli wie in Salat und in Suppen. Durch die gute Quellfähigkeit können Chia-Samen als Geliermittel für Pudding und zur Andickung von Soßen verwendet werden.

Welche Alternativen gibt es?

Bis Chia-Samen im Supermarkregal landen, legen sie eine weite Reise zurück. Eine sinnvolle und wesentlich günstigere Alternative ist Leinsamen. In der heimischen Pflanze steckt ein ähnlich wertvoller Nährstoffmix. Vergleicht man das Preis-Nährstoff-Verhältnis, so hat, bei knapp vier Euro pro Kilo, Leinsamen die Nase deutlich vorn.